Gerade noch über die Veröffentlichungspolitik schwadroniert - schon ist die neue Vermarktungsidee da. Live-Alben veröffentlichen war gestern - jetzt gibt es eine ganze Tour.

Bootlegs von Depeche-Mode-Konzerten sind bislang ein beliebtes Hobby unter fanatischen Fans, denen gelegentlich etwas reales Leben zu fehlen scheint.
Neuer Einfall: Alle Konzerte werden mitgeschnitten und können als Download (18 Euro) oder Doppel-CD (33,50 Euro) gekauft werden.

Einerseits eine Möglichkeit für die Musikindustrie, dem bösen Geist Download endlich die positiven Seiten abzugewinnen. Mit welcher Band sollte dies besser funktionieren als mit Depeche Mode, deren Veröffentlichungen blind von den Massen gekauft werden.

Der Preis andererseits gibt doch wieder zu denken. Klar, wer nimmt nicht gerne "sein" Konzert als Souvenir mit. Aber muß man sich gleich wieder über den Tisch gezogen vorkommen?!

Wen's interessiert -> hier

Dieses Jahr gibt es wieder eine Loveparade, das hat man ja bereits gehört. Nicht, daß sie mir etwas bedeuten würde. Zu Anfang paßte mir die Musik nicht, später paßte mir die Attitüde nicht und schließlich, daß die Veranstaltung, die mal 'gut gedacht' war, zur Gelegenheit verkam, in den Massenmedien halb- und ganznackte Ibiza-Schlampen als Gafferobjekte zu zeigen.

Eigentlich ist es mir daher auch Wurst, daß Paraden-Vadder Dr. Motto ab sofort nicht mehr dabei ist. Hat der neue Sponsor und Ausrichter beschlossen. Aber die Begründung treibt mich mal wieder zum großen Keramiktelefon.

Der Mottenmann wollte nicht, daß im Web über die Vergabe der Paradentrucks abgestimmt werden kann. Der Ausrichter (McFit) hält "diese Maßnahme für mehr Transparenz, Qualität und Internationalität jedoch für zwingend notwendig."

Wenn ich diese Marketingsprache höre, die jeden Bereich menschlichen Lebens früher oder später zu infizieren scheint, muß ich einfach brechen. Irgendwann vermarkten wir auch unsere Freunde und messen unsere Familie an einem obskuren Effizienzindex.

Kommerzscheiß war die Parade, auf der ich nie war, schon lange, das ist mir klar. Trotzdem ärgert es mich. Zeter. Mordio. Und so.

Herzlichen Glückwunsch zum erneuten erfolgreichen Selbstklonen, Herr van Roy. Die gesichts-kajalverästelten oder puschelverzierten Kids werden Ihnen garantiert wieder zu Füssen liegen.

Aber noch ein Tip : Ich würde doch ehrlicherweise ab nächstem Jahr anfangen, jährlich eine "Best of" CD mit je der aktuellen Jahreszahl hinter den Titeln zu verscherbeln. Auf die Weise müssen sich die Kids nicht immer neue Titel für denselben Ramsch merken (DJs auch nicht) und für Sie ist es eine Arbeitserleichterung. Damit hätten Sie eigentlich schon seit "Hellraiser" anfangen können.

Remixe von Depeche Mode sind toll. Ja, die Band hat überhaupt einen nicht zu verachtenden Anteil daran, daß sich die Kultur der 12" so entwickelt hat. Meilensteine gäbe es viele zu nennen. Einer meiner Lieblinge ist 'Leave in silence' (Longer). DM-Mixe sind also wie schon erwähnt toll - zumindest so lange, bis die Mixer tendentiell prominenter und die Mixe dafür eher 'unkenntlicher' wurden. Sie klangen schließlich immer mehr wie die mixenden Künstler selbst. Heute nicht ungewöhnlich, aber irgendwann hatte man genug davon, daß eine einzelne Textzeile herausgerissen, permanent wiederholt und in einen Kontext gestellt wurde, der mit dem Originalstück nicht mehr viel gemein hatte. Der Trend kehrte sich zuletzt um. Bei "Exciter" übertraf so mancher Mix das Original. Könnte auch am Originalmaterial liegen, denken da nicht wenige. Jedenfalls mag ich die letzten Mixe wieder sehr und das Beste seit langer, langer Zeit ist für mich der Monolake-Mix von 'The darkest star'. Den gibt es regulär auf der 7" zu 'Suffer well'.

Kurzentschlossene Liebhaber japanischer Filme können vom 19.-23. April in Frankfurt das Nippon Connection Festival besuchen.

Neben zahlreichen Deutschlandpremieren werden eine Nudelsuppenbar, Karaoke, Roboter-Performances (mit Karaoke-Robotern?) und sonstiger Schnigges versprochen.

KMFDM veröffentlichen am 9. Mai die Remix-EP "Ruck Zuck".
Erste Hörproben gibt es hier.

Das neue Album "The grass is always greener" erscheint am 21.04.
Bereits erhältlich ist die Single "The Operator".

05.05. Berlin - Maria am Ostbahnhof (mit Gudrun Gut)
06.05. Leipzig - Ilses Erika
07.05. Oldenburg - Amadeus
09.05. Hamburg - Tanzhalle
10.05. Köln - Gebäude 9
11.05. Bielefeld - Forum
12.05. Duisburg - Hundertmeister
15.05. Frankfurt - Mousonturm
16.05. München - Orange House
19.05. Weinheim - Cafe Central

Nachdem Robert von Gabi verlassen wurde, ging er zu Henrietta (Miss Yetti). Die ließ sich nicht lumpen und veröffentlicht Ende Mai auf ihrem Label 'Gold und Liebe' die Maxi “Seltsame Liebe”
Neben dem Original Mix gibt es noch Remixe von The Hacker und Miss Yetti.
Wen er damit meint ist bisher unklar. Gabi? Henrietta?

"Es wäre ohnehin angebrachter, eine 'Save the CD' Kampagne zu starten, weil die CD schon heute technisch überholt und ersetzbar ist. In Zukunft wird sich der normale Konsument seine Musik per ISDN über TV oder ein anderes Empfangsgerät ins Haus holen und auf einen Microchip, eine DAT/Kassette oder was auch immer kopieren."

Armin Johnert im Vorwort von New Life, Ausgabe 07/1993

Das neue Album "Killermachine" erscheint am 13. April
Freie Lieder zum Herunterladen von der Labelseite

http://www.kitty-yo.net/mp3/codec&flexor_killermachine(ky0611)_do-what-you-want.mp3

http://www.kitty-yo.net/mp3/codec&flexor_killermachine(ky0611)_nothing-to-hide.mp3

Live kann man die Band hier erleben:

15.04. München - Record Club, The Garden
16.04. Lahr - Universal DOG
30.04. Leipzig - Distillery
05.05. Mainz - Soho Club
24.05. Erfurt - Centrum
26.05. Berlin - Watergate
03.06. Halle - Sputnik Turntable Days