Montag, 20. März 2006

Dive: Neue Split-EP

Electro-Legende Dirk Ivens veröffentlicht am 5. Mai eine neue Split EP namen "Frozen" zusammen mit Diskonnekted.

01. Frozen
02. Do You Believe It?
03. Frozen (Numb Mix)
04. Dead End Street
05. Frozen (Leather Strip Mix)
06. Do You Believe It (Combichrist Mix)
07. Everything Is Fine
08. Frozen (Inure Mix)

"Negatives Highlight" ist ein Combichrist Mix, der wahrscheinlich dem Label geschuldet ist.
Bemerkenswert ist dagegen, daß Numb einen Mix beigesteuert hat - nach vielen Jahren ein Lebenszeichen der Kultband.

Höreproben gibt es hier.

Front 242 Sondersendung am 2. April

2421Für den April haben wir uns beim POV-Webradio etwas besonderes vorgenommen.

Anläßlich des 25jährigen Bandjubiläums beschäftigen wir uns am 02.04. von 16 bis 18 Uhr ausschließlich mit Front 242.

Unter anderem senden wir das legendäre Konzert aus dem Dorian Gray (1999), berichten von unseren Brüssel-Eindrücken und geben einige Anekdoten aus der Bandhistorie zum besten.

Warnung: Dieser Ballsport kann Beimischungen von Fußball enthalten

Habt Ihr auch ein Fußball-Sitzkissen zum Aufblasen als Beigabe zu Eurem Waschmittel bekommen – oder Malfarben beim Deo? Dann seid Ihr schon mitten in der Schönen Neuen Fußballwelt angekommen.
Was sich Marketingmenschen unter Fußball für das 21. Jahrhundert vorstellen, kann man auch öffentlich besichtigen – im Freilichtmuseum BayArena in Leverkusen.
Auf die Sterilität des örtlichen Pharmakonzerns ist bekanntermaßen Verlass – und da es ein Werksverein ist, hat man das antiseptische Konzept auch gleich auf die Fußballabteilung übertragen.

Bei der Ankunft präsentiert sich das Stadion sehr familiär – was nicht nur an den Schildern „Family Street“ über den Eingängen liegt. Alles sehr entspannt, anderthalb Stunden vor Anpfiff ist von kein Gedränge keine Spur. Warum das so ist, wird uns später klar.

Die Vorderfront der Arena wird von der McDonald’s-Filiale beherrscht, die sich auf dem Stadiongelände befindet. Unter der Woche fährt man auf dem Weg zum Autoschalter direkt an der Gegengeraden entlang.

Da unsere Hoffnungen gering sind, daß es hier einen McBratwurst mit ordentlich Senfsoße gibt, tappern wir zur einzigen Versorgungsmöglichkeit für derart altertümliche Bedürfnisse – ein einsamer Stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Im Stadion kann man dafür Pizza und Eis kaufen – oder sich an einem umfunktionierten Autoschalter vom Stadioninneren aus mit traditionellen Burger-Spezialitäten versorgen, somit die piefige Fußballatmosphäre außen vor lassen und sich stattdessen stylish auf den Times Square nach New York träumen.

Als wir den Innenraum betreten, ist dieser praktisch leer – bis auf die Mainzer Fans. Der Gästebereich bildet den einzigen Stehblock des Stadions. Der Rest ist mit grünen Sitzschalen (den Vereinsfarben von Aspirin) ausgestattet. Hinter einem Tor verstecken sich drei Dutzend „Leverkusen Ultras“ mit ihrem Transparent. Die Sitztribüne hinter ihnen ist – wie die anderen – quasi leer. Das Stadion ist zwar ausverkauft – aber nur von der 10. bis zur 80. Minute. Hier wird das Beamtentum noch gepflegt – später kommen, früher gehen.
Den „Ultras“ gegenüber liegt eine Tribüne mit ca. 5 Sitzreihen – darüber befindet eine verglaste Schaufensterfront – offenbar die VIP-Logen.

Die Videowand versorgt die Gäste und die wenigen Heimbesucher bis 15 Minuten vor Anpfiff brav mit Konsumhinweisen. Dann, als die Stimmung bereits überkocht, wird ein schnauzbärtiger „Stadionsprecher“ aus einer Kabine auf die Videowand geschaltet und liest die Aufstellungen vor. Das Rufen der Spielernamen fällt aus – es gibt draußen ja auch niemanden, der sie rufen könnte. Außer den Mainzern, denen damit das Vergnügen entgeht, 11 x mal Andrej Voronin hochleben zu lassen. Verdammt. Im Anschluß preist ein Leverkusen-Lied die ‚besten Fans der Liga’ – völlig zu recht, wie wir meinen. Schließlich wissen die, was sich in der Schönen Neuen Fußballwelt beim Fantriathlon gehört – Eintritt zahlen, Pizza kaufen, auf Kommando mit der Fahne winken. Der letztgenannten Pflicht kommen sie dann auch schweigend beim Einlauf der Mannschaften nach. Macht aber nichts – die Titelmelodie von Star Wars hätte sie sowieso übertönt.

Kurz nach Anpfiff ist das Stadion schließlich voll – jedenfalls wird uns das durch Füllung der Sitzschalen suggeriert. Tatsächlich aber hegen wir den Verdacht, daß alle Zuschauer nur aufgemalt sind, denn Anfeuerung findet praktisch nicht statt. Den Mainzern ist es recht, da sie damit das Stimmungskommando im Stadion kampflos erhalten – sie geben aber trotzdem über die ganze Spieldauer eine gute Vorstellung.

Ich male mir aus, wie demütigend es für einen wirklich engagierten Leverkusen-Fan sein muß, daß bei jedem Heimspiel die 10% Gästefans lauter sind als das eigene Publikum. Vermutlich ist dieser – immer mehr theoretisch werdende – Fan als einziger froh, wenn das andere Werksteam aus Wolfsburg zu Besuch kommt. Dann gibt es wenigstens keine Gästefans, die einen niedersingen. Hat der Betriebsrat so ausgehandelt.

Zur Halbzeit machen sich die Leverkusener Fans dann doch mit einem „gellenden“ Pfeifkonzert bemerkbar. Das Spiel hat den zahlenden Gästen nicht gefallen. Bayer spielt auch weiter schlecht – trotz der herzlichen Aufmunterung durch die besten Fans der Liga.

Nach dem 0:2 wird dann doch noch ein traditioneller Fangesang ausgepackt: „So ein Tag, so wunderschön wie heute“. So klingt es eben, wenn der Kunde gezahlt hat und nicht zufrieden ist. Das ist Fußball, das sind große Emotionen. Um nicht ins große Gedränge zu kommen, gehen die Bayer-Fans vorsichtshalber schon mal gestaffelt nach Hause und verpassen noch den Anschlusstreffer.

Wir gehen nach 90 Minuten schließlich gutgelaunt und mit drei Punkten nach Hause. Nicht dass wir uns mißverstehen: Das war mit Sicherheit die bisher entspannteste Auswärtsfahrt, alle waren sehr freundlich, höflich, es gab keine Staus und wir kommen gerne wieder.
Aber für ein bißchen mehr Fußballatmosphäre (und Bratwurst) hätte ich auch ein paar Pöbeleien in der Family Street in Kauf genommen.

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