Covenant - Skyshaper
(Synthetic Symphony/SPV)
Das 2002er-Album „Northern Light“ war das bis dato poppigste Werk von Covenant. Die gespaltenen Reaktionen darauf und der Kollaps ihres Labels ka2 leiteten die schwierigste Phase der Band ein, aus der sie jetzt gestärkt hervorgehen. Das sechste Studioalbum „Skyshaper“ klingt deutlich kantiger als der polierte Vorgänger und enthält schroffe Sounds, an denen man sich den Gaumen aufreißen könnte, wären sie nicht mit gefälligen Melodie-Hooks gepolstert. Im Hörlabor ist dennoch festzustellen, dass vier von fünf Testpersonen nach dem ersten Hördurchgang allenfalls milde lächeln. Der gewohnte Dampf der Schweden wird stark gedeckelt und der Gesang von Eskil Simonsson wirkt weniger entschlossen, zuweilen zerbrechlich. Mit jedem weiteren Durchlauf entfaltet das Album jedoch seine Blütenblätter eines nach dem anderen. „Skyshaper“ reckt sich zum Himmel und seine Songs wachsen unaufhörlich, ob es sich um die bitter-süße Analog-Ballade „Happy Man“ handelt, oder um das verwegene „Greater than the sun“. Als Einführung in den anspruchsvollen Stoff dient die erste Single „Ritual Noise“. Sie bündelt Covenants typische Club-Qualitäten zwischen EBM, Pop und Dance und dient somit als Öffner für die weiteren Stücke, zu denen man weniger leicht Zugang findet. Covenant handeln nicht mit dem Offensichtlichen, ihre Musik dringt tiefer. Um es mit einem älteren Text der Band zu sagen: “Like diamonds in the ground we are waiting to be found.” So wird „Skyshaper“ im Laufe der Zeit sein Punktekonto noch anwachsen lassen.
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Niels 23 - 13. Mär, 19:05
Glüklicherweise, ich wollte sie ja schon wehklagend aufgeben.