Kattoo - Megrim
(Hymen)
Soundtrack für einen imaginären Film. Kennt man ja: gähn und so weiter. Moment mal. Wir sprechen hier von Kattoo. Daß Volker Kahl eine Hälfte von Beefcake stellt, hört man auch seinen Solo-Produktionen in jeder Faser an. Er hat das Gespür für dramatische Momente und kleine Melodien, die seine Platten zu etwas Besonderem machen. Wie üblich hat er seine ganze Kreativität in die Musik fließen lassen und dafür bei den Namen gespart – sämtliche Tracks sind wieder unbetitelt und gehen ineinander über. „Megrim“ könnte tatsächlich ein Filmscore sein und ist doch weitaus abwechslungsreicher, spannender als man möglicherweise erwartet. Das Album erzählt geschickt seine Dramaturgie, startet mit orchestralem Arrangement, läßt das Adrenalin mit ergreifenden Streichern steigen, die knapp vor der Kitschgrenze zurückziehen, führt ein liebliches Piano-Thema ein, leitet über in rhythmische Passagen, spielt mit fremdartigen Vokalsamples, läßt seine Beats im Hintergrund brechen, schafft wieder Raum für ambiente Atmosphären, um alles in einem Finale zusammenzufassen. Eine wirklich hübsche Platte, die berührt.
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Niels 23 - 13. Mär, 20:51